Industrielle Massentierhaltung in MV

In Mecklenburg und Vorpommern siedeln sich zunehmend Unternehmen mit Massentierhaltung an. Oft handelt es sich dabei um „Investoren“, die bereits in anderen Ländern sogenannte Fleischfabriken betreiben. Größenordnungen von bis zu 100.000 Mastschweinen sind dabei keine Seltenheit. Die industrielle Massentierhaltung beschränkt sich allerdings nicht nur auf Schweinezucht und Schweinemast. Die Hähnchen- und auch Rindermast entwickelt sich ebenfall zur fabrikmäßigen Fleischproduktion.

Diese Entwicklung war bereits absehbar, als Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) sich im Namen der schwarz-roten Koalition für die Ausweitung der Fördermaßnahmen auf Großbetriebe aussprach. Eine Kleine Anfrage der NPD-Fraktion brachte die Tatsache ans Tageslicht, daß der Landesregierung keine Erkenntnisse darüber vorliegen, wie viele Tiere aus Massentierhaltungsbetrieben an Mangelerscheinungen oder anderen Krankheiten verenden.

Die Errichtung von industriellen Mastanlagen ist nicht nur ein Problem des Tier- und Naturschutzes, vor Ort regt sich überall massiver Widerstand. Denn die Geruchsbelästigung ist nicht zu überriechen. Trotz Geruchsprotokollen bleiben die verantwortlichen Landesbehörden untätig. Nicht anders ist es zu erklären, daß solchen Großbetrieben die Genehmigung auch dann nicht entzogen wird, wenn sie massiv gegen die Auflagen zum Betrieb der Anlage verstoßen.

Der Zusammenbruch der Banken hat deutlich gemacht, daß „höher, schneller, weiter“ keine Alternative zu vernünftigem Handeln sein kann. Die Großanlagen sorgen dafür, daß kleine und mittlere Zucht- und Mastbetriebe weiter unter Druck geraten. Der sinkende Fleischpreis macht mehr und mehr Betrieben das Leben schwer. Viele müssen aufgeben.

Den Verbraucher an der Ladentheke könnte der sinkende Preis freuen. Es sinkt aber auch die Qualität. Jeder, der sich einmal ein Bild von den Lebensbedingungen der Tiere in Massentierhaltung gemacht hat, wird die Wurst und den Sonntagsbraten mit anderen Augen sehen. Darum setzen wir uns dafür ein, daß Massentierhaltung gesetzlich untersagt wird.
Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Montag, 23. Februar 2009