Mecklenburg-Vorpommern: Schwangerschaftsabbruch oder Geburt in die Armut?

Die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin auf einem erschreckend hohen Niveau.

In Bezug zur Bevölkerungszahl ist Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit Sachsen- Anhalt das Flächenland mit den meisten Schwangerschaftsabbrüchen. 86 Abtreibungen je 10 000 Frauen im Alter zwischen 15 bis 49 Jahren wurden hierzulande 2015 gezählt, insgesamt gab es 2614 Abtreibungen. Seit Jahren sinkt die Rate in Mecklenburg und Pommern kaum. Lediglich in den Stadtstaaten Berlin und Bremen liegt die Quote der Schwangerschaftsabbrüche noch höher.

Von den Kindern, die das Licht der Welt erblicken, sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 20 Prozent, also jedes fünfte Kind, direkt von Armut betroffen und von Hartz IV abhängig.

Während die Landesregierung offenbar keinerlei Zusammenhang zwischen der hohen Anzahl der Abtreibungen und den finanziellen Bedingungen breiter Bevölkerungskreise erkennen will, prangert die NPD-Fraktion im Schweriner Landtag diesen Skandal an.

Der sozialpolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Stefan Köster, nahm zu diesem Sachverhalt heute in Schwerin erneut Stellung:

„Der Schwangerschaftsabbruch allein aufgrund der finanziellen Rahmenbedingung ist in keiner Weise zu tolerieren. Er ist allerdings ein erschreckender Indikator dafür, welchen Stellenwert Kinder und Familien in einer Gesellschaft einnehmen. Ein Staat, indem es allein aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich sein kann, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, ist ein einziger politischer Offenbarungseid.

Eine Landesregierung, die hier nicht gegensteuert ist letztendlich für diesen unhaltbaren Zustand politisch verantwortlich. Die NPD-Fraktion im Schweriner Landtag hat bereits zahlreiche Anträge zum Hartz IV Skandal eingereicht und wiederholt ein höheres Kindergeld und ein Begrüßungsgeld für Neugeborene auf Landesebene eingefordert.

Die Fraktionen der Regierungsparteien aus SPD und CDU haben diese Forderungen im Parlament stets weggebügelt und damit verdeutlicht, dass ihnen das Wohl finanziell schlechter gestellter Familien und ungeborener Kinder nicht sonderlich ans Herz gewachsen ist.“
Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Dienstag, 31. Mai 2016