Ist der Brandschutz im Mega-Schweinestall von Alt-Tellin gewährleistet?

Im Nachbarland Niedersachsen hat die Frage nach dem Brandschutz in Massentierhaltungsanlagen zur Absage von Vor-Ort-Terminen geführt. Auch in der Landesbauordnung von Mecklenburg-Vorpommern ist die Einhaltung des Brandschutzes für Mensch und Tier vorgeschrieben. In Niedersachsen wird dieser Sachverhalt zurzeit geprüft, denn dort steht zu befürchten, daß bis zu 80 Prozent der in den letzten Jahren genehmigten Anlagen nicht den Brandschutzbestimmungen entsprechen.

Ob dieser Frage im Genehmigungsverfahren für die vermutlich größte Schweinezuchtanlage Europas nachgegangen wurde, ist derzeit nicht bekannt. Vielfach werden bei einem Brand die Tiere lediglich als Brandmasse betrachtet, nicht als zu rettendes Gut. Diese Praxis verstößt zwar gegen geltendes Recht, wird aber anscheinend von höchster Stelle abgesegnet.

Dazu sagte der Fraktionschef der NPD im Landtag, Udo Pastörs, heute in Schwerin: „Die Landwirtschaft in Mecklenburg und Pommern ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Darüber hinaus gründen sich gerade auf das bäuerliche Landleben viele Traditionen und Bräuche.

 In den letzten 20 Jahren wurden jedoch zahlreiche Möglichkeiten vergeben, die LPG-geprägte Landwirtschaft zu einer kleinteiligeren bäuerlichen Landwirtschaft umzugestalten. Statt dessen wurden aus den zahlreichen LPG-Betrieben agrarindustrielle Großbetriebe gemacht, mit all den negativen Begleiterscheinungen einer industriellen Landwirtschaft.

Unsere Landtagsfraktion hat mehrfach auf diese fatale Entwicklung hingewiesen und zahlreiche Alternativen aufgezeigt. Während beispielsweise in agrarindustriellen Großbetrieben nur wenige Arbeitsplätze entstehen, zeigen vielfältige Beispiele aus der bäuerlichen Landwirtschaft, daß dort deutlich mehr Menschen Arbeit finden.

In der kommenden Landtagssitzung wird unsere Fraktion die Frage des Brandschutzes in Tierhaltungsanlagen thematisieren. Zahlreiche Sachverständige gehen davon aus, daß in den meisten Massentierhaltungsanlagen der Brandschutz vernachlässigt wird. Neben den Haltungsbedingungen, die gerade in Großbetrieben häufig zu Sanktionen durch die Kontrollbehörden führen, ist die Frage des Brandschutzes immer wieder in die Kritik geraten. Aus Kostengründen wird oft auf effektive Brandschutzmaßnahmen verzichtet. Dies gilt es zukünftig zu unterbinden, denn dort wo die Ethik von der Profitmaximierung verdrängt wird, bleibt bald auch der Mensch auf der Strecke.“
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 07. Oktober 2010