Wer wollte es bestreiten: Die Erforschung der Demenz ist eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. 2050 soll es in der Bundesrepublik Deutschland etwa vier Millionen Betroffene geben. Derzeit sind es 1,2 Millionen.
In der Forschung werden Mecklenburg und Vorpommern durch die Universitäten Rostock und Greifswald deutschlandweit eine führende Rolle einnehmen. Die Forschungsregion Rostock/Greifswald hat sich mit ihrem Modellprojekt „Verbesserungssituation älterer Demenzkranker in einer demographischen Fokusregion" im Rahmen einer bundesweiten Ausschreibung unter allen 36 Universitäten mit Medizinischer Fakultät durchgesetzt. Partner ist dabei das neue Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in der Helmholtz-Gemeinschaft.
Die Ausgangsstrukturen sind also vorhanden, die Weichen gestellt. Die Fachleute wissen, was zu tun ist. Warum nun aber CDU und SPD einen Antrag der „Marke Schaufenster" mit dem Titel „Mecklenburg-Vorpommern als Zentrum der Demenzforschung weiterentwickeln" einbrachten, bleibt ihr Geheimnis. Die Aufgabe des Landtages sollte demzufolge darin bestehen, die eben angesprochene Entwicklung zu begrüßen und den weiteren Ausbau der Versorgungsforschung in M/V als sehr wichtig zu bewerten. Auch sollte es zu den Selbstverständlichkeiten gehören, daß die Landesregierung angesichts der Wichtigkeit des Themas den Aufbau eines universitären Zentrums für Demenzforschung unterstützt.
Der sozialpolitische Sprecher der Schweriner NPD-Landtagsfraktion, Stefan Köster, stellte mit ironischem Unterton überdies fest, daß SPD und CDU zum wiederholten Male „ihre eigene Landesregierung zum Handeln auffordern" und dabei feststellen, „daß sie das angesprochene Thema bereits behandeln". Ergo: Die Erforschung des Themenkomplexes Demenz wird von den Nationalen ohne Wenn und Aber unterstützt, der Antrag von CDU und SPD nicht, da er als entbehrlich angesehen werden kann.
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Erstellt am Donnerstag, 10. Juni 2010