Erstmals seit fünf Jahren nahm der Unterrichtsausfall insbesondere an Grundschulen und Berufsschulen in Mecklenburg und Pommern wieder zu. Knapp 180.000 Unterrichtsstunden konnten für das Schuljahr 2008/2009 nicht durch Lehrervertretungen besetzt werden. Damit lag die Ausfallquote bei allgemeinbildenden Schulen bei 2,4 Prozent; bei Berufschulen sogar bei 5,9 Prozent.
Bereits im Landesfinanzbericht 2009 mußte der Landesrechnungshof feststellen, daß der Landtag nicht vollständig von Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur über den Unterrichtsausfall der vergangenen Schuljahre unterrichtet worden ist. Beispielsweise wurde bei der Erfassung von Vertretungsstunden nicht berücksichtigt, ob Schüler allein beschäftigt worden sind, wenn Lehrer durch Krankheit ausfielen. Dies wurde nicht als Unterrichtsausfall gewertet, was der Stundensoll-Statistik half, seit einigen Jahren eine kontinuierliche Abwärtsentwicklung bei ausgefallenem Unterricht zu suggerieren.
Im Rahmen der Debatte zur allgemeinen Unterrichtsversorgung für das Schuljahr 2008/2009 war Bildungsminister Henry Tesch (CDU) nicht bereit, den Landtagsabgeordneten über die Zustände im krankenden Bildungssystem von Mecklenburg-Vorpommern reinen Wein einzuschenken. Der bildungspolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Birger Lüssow, sagte hierzu:
„Wie die Landesregierung festgestellt hat, liegt das durchschnittliche Alter der Lehrkräfte an allgemein bildenden Schulen bei 48,3 Jahren, an den Berufsschulen sogar bei 50,2 Jahren.“ Statt für qualifizierten Nachwuchs zu sorgen, werden die Lehrkörper zudem mit bildungsfremden Zwecken belastet:
„Wo sich ein Lehrer früher noch auf die reine Wissensvermittlung konzentrieren konnte, ist er heute dank der planlosen Politik der Altparteien zum „Mädchen für alles“ geworden: Sozialarbeiter, Familienberater, „School-Worker“, Psychotherapeut, Integrationshelfer – alles in Personalunion.“ – so der NPD-Abgeordnete abschließend.
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Erstellt am Donnerstag, 29. April 2010