Schlecht gehört oder auf frischer Tat ertappt? (mit Interview)

Manchmal können nur ein paar Silben folgenreich sein. Das dürfte auch das Landtagspräsidium unter Führung von Sylvia Bretschneider im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern wissen. In den aktuell erschienenen Landtagsnachrichten zitierte es den Parlamentarischen Geschäftsführer der NPD-Fraktion, Stefan Köster.

Dieser hatte sich in seinem Redebeitrag zur Kürzung des
Landesblindengeldes gegen diesen sozialen Kahlschlag verwahrt. Statt den Blinden die Bezüge zu kürzen, könnten die Systemparteien seiner Ansicht nach lieber auf die üppigen Gelder im Kampf gegen Nationalisten verzichten. In den Landtagsnachrichten stand dann aber nicht „Nationalisten“ sondern „Nationalsozialisten“?

Ein Versehen? Hätte der Fraktionsgeschäftsführer der NPD-Fraktion, Peter Marx, nicht umgehend Einspruch eingelegt, dann hätte die Landtagsverwaltung das Protokoll so für wahr genommen. Und beim nächsten Verfassungsschutzbericht des Herrn Caffier hätte es dann geheißen: "Stefan Köster bezeichnete sich in einer Rede im Landtag entlarvender Weise selbst als Nationalsozialisten. Damit ist bewiesen, daß sich die NPD als Nachfolgepartei…"
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 22. Oktober 2008