Studie zum Zwölf-Jahre-Abi: Mehr Streß vergeblich gesucht

Im Hinblick auf das Bildungswesen gelten gerade die Grünen als experimentierfreudiges Völkchen. Jetzt wollen sie für M/V einen „Schulversuch" starten. Ziel ist dem Antrag zufolge „die Erprobung eines pädagogischen und unterrichtsorganisatorischen Konzepts, das parallel zur üblichen zwei- auch eine dreijährige Qualifikationsphase zum Abitur ermöglicht."

Nach Auffassung der Grünen habe die Umstellung vom dreizehn- auf das zwölfjährige Abitur „seit 2008 zu vielen Problemen geführt." Deshalb nun die oben genannte Initiative.

Einen deutlichen Tick ruhiger ließen es die Genossen von der Linken angehen. Sie erstreben eine am Schüler orientierte Reform der zweijährigen Quali-Phase der gymnasialen Oberstufe sowie eine Verbesserung der pädagogischen Rahmenbedingungen. Unter anderem möchten sie prüfen lassen, inwieweit eine Reduzierung der Zahl der schriftlichen Prüfungen und die Verlagerung von Stundenanteilen in die Orientierungsstufe Erleichterung bringen kann.

Zu den beiden Abi-Anträgen bezog für die nationale Fraktion deren bildungspolitischer Sprecher David Petereit Stellung. Beim Grünen-Antrag, so Petereit, handele es sich um eine „ideologisch motivierte Experimentier-Freudigkeit zulasten aller Beteiligten." In Ländern wie Thüringen, wo es seit jeher ein Zwölf-Jahres-Abitur gibt, suche man vergeblich nach mehr Streß für die Schüler, erklärte der Abgeordnete unter Bezugnahme auf eine Studie.

zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 25. April 2013