Kulturpolitik hat sich weitgehend vom Volk entfernt

Das Thema der heutigen Aktuellen Stunde besetzten die Sozis: „Zukunft der Theater- und Orchesterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ lautete der Titel. Tags zuvor hatte Bildungsminister Mathias Bordkorb (SPD) die Ergebnisse der Tätigkeit der Beraterfirma Metrum vorgestellt. Demnach gibt es neun (!) Modelle für die mögliche Strukturierung bzw. Neuaufstellung der Theater und Orchester im Land.
 
Der NPD-Abgeordnete Stefan Köster legte den Finger auf die Wunde. Das entscheidende Problem liege ganz woanders: „Die Kulturschaffenden, aber auch die Kulturpolitik haben sich weitgehend vom normalen Volk entfernt.“ Kulturpolitik müsse ihr Hauptaugenmerk darauf legen, den Menschen im Land „die eigene Kultur, die eigene Identität begreifbar zu machen.“
 
In vielen Fällen, so Köster weiter, „werden traditionelle Stücke derart verfremdet, daß es die Bürger in der Masse nicht interessiert. Stattdessen wenden sich viele Landsleute angesichts dieser Auswüchse von Kunst und Kultur angewidert ab.“
 
Im Gegenzug sei das Geschrei riesengroß, wenn Mittel gedeckelt oder gekürzt würden. In diesem Zusammenhang „ist es immer wieder belustigend, mit anzuhören, wie dann stets und ständig die NPD als Druckmittel herhalten muß.“ Da werde laut im Chor gejammert, um Gottes Willen keinen Standort zu schließen und nach höheren Zuschüssen geschrien. Sonst biete man den „Rechtsextremen neue Angriffspunkte.“
 
In dieser Hinsicht durften sich die Super-Demokraten ausgerechnet vom Bildungsminister Brodkorb höchstpersönlich eine Abfuhr abholen. In der Anhörung zum Thema „Für den Erhalt de Theater- und Orchesterstrukturen“ zitierte ihn Frau Uhland, Initiatorin der Volksinitiative, mit den Worten: „Der Kulturminister ginge in einem Interview bei NDR Kultur ,Klassik à la carte’ sogar so weit zu behaupten, Orchester seien nicht dafür da, den Rechtsextremismus zu bekämpfen, sondern sie sollten schöne Konzerte spielen.“
 
Abschließend machte der nationale Abgeordnete erneut den Zusammenhang zwischen bundesseitiger Ausgabenpolitik und fehlenden Finanzen auf Landes- und auf kommunaler Ebene deutlich: „Wer Zockerbanken und EU-Pleitestaaten hunderte Milliarden in den Rachen wirft, hunderte Millionen in die Hofierung von Asylanten und renitenten Ausländer-Clans steckt sowie wiederum Milliarden für Kriegseinsätze im US-Interesse ausgibt, braucht sich nicht zu wundern, wenn es im eigenen Land immer weniger zu verteilen gibt.“

zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 26. September 2012