Kormoranpopulation: FDP wiederholt NPD-Forderung

Galt lange Zeit der Kormoranbestand als gefährdet, werden inzwischen in Mecklenburg-Vorpommern fast 26.800 dieser Vögel gezählt. Demnach sind hierzulande mehr als 50 Prozent der Kormoranpopulation heimisch. Der Kormoranbestand ist derart gefestigt, daß von einer weiteren besonderen Schutzwürdigkeit abgesehen werden muß. Denn der als Fischräuber bekannte Vogel richtet hierbei einen erheblichen Schaden für Umwelt und Menschen an. Durch die erhöhte Kormoranpopulation verschwinden ca. 10.000 Tonnen Fisch jährlich. Damit stellen viele Fischer die Frage, warum die Vergrämung und Bejagung des Kormorans, der keinen natürlichen Feind besitzt und vielmehr andere Vogelarten verdrängt, nach Landesrecht weiter verboten bleibt.
 
Dies erkannte bereits frühzeitig die NPD-Fraktion, die im November 2008 mit ihrem  Antrag „Deutsche Fischerei schützen - Fangausfälle durch Kormoranpopulation vermindern“ (Drucksache 5/1962), eine parlamentarische Initiative startete. Hier sah die nationale Opposition an erster Stelle die Aufhebung der örtlichen und zeitlichen Beschränkung von Vergrämung und Bejagung von Kormoranen als notwendig an. Die Landesregierung wurde aufgefordert, die „Landesverordnung zur Abwendung erheblicher fischereiwirtschaftlicher Schäden durch Kormorane“ (Kormoranlandesverordnung - KormLVO M-V vom 12. Juli 2007) zu modifizieren und insbesondere die örtlichen Beschränkungen in den Paragraphen 2 Abs. 1 aufzuheben. Denn die Verordnung verbietet eine Tötung oder Vergrämung der Kormorane, erstens in Nationalparken und Naturschutzgebieten, zweitens in Brutkolonien vom 1. April bis 31. Juli und drittens an Schlafplätzen. 80 Prozent der Kormorane haben jedoch ihre Nester in den geschützten Gebieten.
 
In Blockmanier stimmten die etablierten Parteien den NPD-Antrag nieder. Die FDP hingegen ist zwischenzeitlich aufgewacht und forderte heute, 40 Landtagssitzungen später, die Aufhebung der örtlichen und zeitlichen Beschränkungen bei Vergrämung und Tötung von Kormoranen. Obwohl die FDP der NPD ihre Zustimmung versagt, wurde die nationale Forderung inhaltlich kopiert und anderthalb Jahre später in den Landtag als „eigener“ Antrag eingebracht.
 
Der umweltpolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Raimund Frank Borrmann:

Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Mittwoch, 09. Juni 2010