Festakt 25 Jahre Landtag

Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns feierte sich anläßlich seines 25-jährigen Bestehens gestern selbst. Ehemalige Minister und Abgeordnete, der israelische Botschafter, Kirchenvertreter, ausgewählte Richter, Polizisten, Pressevertreter und Feuerwehrleute waren eingeladen - und natürlich die Angehörigen des aktuellen Landtags, also auch die NPD-Fraktion.

Im Plenarsaal wurde eine Leinwand aufgebaut, auf der im Laufe des Abends wahlweise Fotos und ein eigens gefertigter Kurzfilm gezeigt wurden. In der Zwischenzeit gab es ein Standbild ,garniert mit der demokratischen Durchhalteparole "Wir. Erfolg braucht Vielfalt". Der Name eines zweifelhaften Vereins, in dem die Grenzen zwischen Staat und Zivilgesellschaft verschwimmen, gegründet nach dem Landtagseinzug der NPD, vorgeblich, um "Rechtsextemismus"im Land zu bekämpfen.

Auch wenn man sich sonst sichtlich Mühe gab, die vergangenen neun Jahre der NPD im Landtag klein zu reden, kam man letztlich doch nicht an ihr vorbei. Bemerkenswerterweise fiel der Applaus während der Laudatio von Silvia Bretschneider genau an der Stelle, an der sie zum Kampf gegen die NPD aufrief, deutlich milder aus als derjenige, den der den Abend begleitende Musiker erhielt. Gewohnheitsklatscher im Gruppenzwang.

Während einzelne Teilnehmer bereits mit ihrer Müdigkeit kämpften, stellte Bretschneider ungewöhnlich offen anheim, daß andere beurteilen mögen, ob ihr sonst so viel selbstgelobter "Schweriner Weg" erfolgreich sei.

Entgangen zu sein scheint ihr allerdings, daß,als sie von der "gewaltigen Arbeitsleistung" des Parlamentes fabulierte und dies mit Zahlen untermauerte, von den benannten über 10.000 kleinen Anfragen ein Großteil von NPD-Abgeordneten stammt. - Ein ungewolltes Lob, hieß es doch in der Vergangenheit, die vielen NPD-Anfragen würden den Parlamentsbetrieb lähmen.

Als anschließend eine ausgewählte Runde der Erinnerung begann, in der einzelne Politiker beurteilen sollten, ob ihre ursprünglichen Erwartungen erfüllt wurden, verließen die NPD-Angehörigen nach und nach gelangweilt die illustre Runde der Selbstherrlichkeit.

Eine der letzten Anekdoten kam vom ehemaligen Wirtschaftsminister Seidel CDU, welcher berichtete, daß unmittelbar nach der Wende eigentlich jeder gefragt wurde, was er werden wolle. Bundestagsmitglied, Minister oder Landtagsabgeordneter? In der Regel wurde man das dann auch, für was man sich entschied. Die meisten wollten es etwas beschaulicher und entschieden sich für den Landtag.
Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Mittwoch, 18. November 2015