Die Alarmglocken schrillen – erste Auswirkungen auf deutsche Wirtschaft durch EU-Sanktionen gegen Rußland

Betriebe im Klammergriff: Jetzt bekommen auch deutsche Firmen die Auswirkungen der gegen Rußland gerichteten EU-Sanktionen zu spüren.
 
Betroffen ist unter anderem ein Rostocker Unternehmen, die auf Werftprojekte spezialisierte IMG-Gruppe. Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung gegenüber OZ online (17.12.2014) erklärte, könnten laufende und neue Projekte wegen der Zwangsmaßnahmen der EU nur verzögert vorangetrieben werden. „Wir erwarten deshalb für 2015 ein schwieriges Jahr.“ Rußland ist für IMG der wichtigste Absatzmarkt – der Anteil am Geschäftsvolumen beträgt immerhin zwei Drittel.
 
Eine negative Bilanz im Hinblick auf das Rußland-Geschäft hat kürzlich auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) gezogen. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres sind die Maschinenbau-Exporte nach Rußland um 16 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro gesunken. „Der aktuelle Absturz (des Rubel – d. Red.) verschärft die Situation für die in Rußland tätigen Maschinenbau-Unternehmen erheblich und macht ein Anziehen der Investitionen in nächster Zukunft unwahrscheinlich“, heißt es unter dem 18. Dezember auf der VDMA-Netzseite. Eine Abhängigkeit vom russischen Markt bestehe für die Gesamtbranche „im Gegensatz zu einzelnen Unternehmen“ allerdings nicht. Derzeit sei Rußland „der fünftwichtigste Markt für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau.“
 
Ostausschuß: Verluste in Höhe von sieben Milliarden
 
Merklich lauter schrillen die Alarmglocken beim Ost-Ausschuß der deutschen Wirtschaft. Seinen Berechnungen zufolge belaufen sich die Verluste für deutsche Firmen infolge der gegen Rußland verhängten EU-Sanktionen auf sieben Milliarden Euro (Stand: November 2014). „Hinter den sieben Milliarden stehen eine Reihe von Existenzen und zehntausende Arbeitsplätze, die in Deutschland in Gefahr geraten“, gab der Ausschuß-Vorsitzende Eckhard Cordes gegenüber ZEIT online zu Protokoll.  
 
Die NPD-Landtagsfraktion hat ihre Haltung zu dem von US-„Denkfabriken“ angeheizten Rußland-Ukraine-Konflikt als Bestandteil der gegen Moskau gerichteten Einkreisungspolitik mehrmals klar zum Ausdruck gebracht. So wurde bereits im April 2014 mit einem Antrag (Drucksache 6/2939) gefordert, die bestehenden Sanktionen der EU gegen russische Staatsbürger, Institutionen und Unternehmen aufzuheben - sowie von geplanten weiteren Zwangsmaßnahmen Abstand zu nehmen.
 
Im September des vorigen Jahres wandte sich die NPD dann mit einer weiteren Initiative (Drucksache 6/3249) gegen antirussische Kriegshetze. Außerdem ist nach Auffassung der nationalen Opposition die Zeit mehr als überreif für die Wiederherstellung der Souveränität Deutschlands, das bei der Lösung von internationalen Konflikten die Rolle eines – ganz im Bismarckschen Sinne - ehrlichen Maklers wahrnehmen muß. Die USA sind hierbei als eine raumfremde Macht zu betrachten, deren Aktivitäten letztendlich auf die Erlangung der Kontrolle über die Bodenschätze Eurasiens abzielen.
Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Donnerstag, 15. Januar 2015