BKA-Chef: „Organisierte Kriminalität ist an der Haustür angekommen“

Eindeutiger Anstieg bei den Wohnungseinbruchs-Diebstählen auch in M/V: Wurden im vorletzten Jahr 1.413 entsprechende Fälle erfaßt, waren es 2013 bereits 1.521, was einer Veränderung von 7,6 Prozent entspricht. Legt man den Zeitraum von 2009 bis 2013 zugrunde, ist sogar ein Anstieg um 20 Prozent zu verzeichnen.

Von den im vergangenen Jahr ermittelten 408 Tatverdächtigen besaßen 52 keinen Paß der Bundesrepublik Deutschland (12,7 Prozent/2012: 12,0). Unter ihnen dominieren polnische Staatsangehörige. Dabei dürfte der Anteil nichtdeutscher Personen höher liegen, da auch hierzulande eine großzügige Einbürgerungspraxis gepflegt wird - und zudem die Aufklärungsquote auch und gerade wegen der durchlässigen Grenzen eher niedrig ist. Auf das gesamte Land bezogen betrug sie im Jahr 2013 etwas über 30 Prozent (2012: 33,1 Prozent). Zum Vergleich: Bei den Straftaten insgesamt werden in M/V knapp 60 Prozent der Fälle aufgeklärt.

2013: 4,6 Millionen Gesamtschaden in M/V

Die einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten betreffend, gibt es bei den Quoten teilweise recht deutliche Unterschiede. So wurden im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Vorjahr 40,2 Prozent der Fälle gelöst. Im unteren Tabellenbereich stehen der an Polen grenzende Kreis Vorpommern-Greifswald (25,8 %), Nordwestmecklenburg (23,7 %) und die Hansestadt Rostock (23,6 %).

Eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt bei den Wohnungseinbrüchen die Beschaffungs-Kriminalität. 2013 wurden in diesem Zusammenhang 22 „Konsumenten harter Drogen“ ermittelt. Der Rauschgiftmarkt an sich wird von albanischen und libanesischen Gruppen sowie Staatsangehörigen der Niederlande beherrscht. Der entstandene Schaden durch Einbruchs-Diebstähle beläuft sich für 2013 auf über 4,6 Mio. Euro (2012: rund 2,9 Mio.) - siehe auch Drucksache 6/3371.

Zunehmende Kriminalität auch im nachgelagerten Raum

Bundesweit wurden im vergangenen Jahr fast 150.000 Wohnungseinbrüche registriert. Gesamtschaden: 430 Millionen Euro. Von 2009 bis 2013 haben laut Polizeilicher Kriminalstatistik die Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser dramatisch zugenommen. Trauriger Spitzenreiter ist dabei Thüringen (+ 90 Prozent), gefolgt von Brandenburg (+ 64 %) und Baden-Württemberg (+ 52 %). Jörg Ziercke, Leiter des Bundes-Kriminal-Amts (BKA), übertrieb deshalb keineswegs, als er kürzlich gegenüber Medienvertretern erklärte: „Die organisierte Kriminalität ist an der Haustür angekommen.“

Auch die NPD hatte bereits im Vorfeld der 2007 erfolgten Grenzöffnung prophezeit, daß die Kriminalitäts-Belastung nicht nur im grenznahen, sondern auch im nachgelagerten Raum ansteigen werde. Die Forderung nach einer Wiedereinführung der Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien ist aktueller denn je, zumal das Kriminalitätsgeschehen sich nicht allein auf Wohnungseinbrüche beschränkt. Kokainhandel, Autodiebstähle, Geldwäsche, Menschenhandel – nahezu alle relevanten Felder der Organisierten Kriminalität werden von gut organisierten Banden aus dem Osten Europas beherrscht. Sie gehen generalstabsmäßig vor und haben Deutschland bereits in 22 Regionen eingeteilt.
Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Freitag, 21. November 2014