Koalitions-Fraktionen folgen NPD-Vorstoß

Die „bundesweit bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse von Berufsreife und Mittlerer Reife“ forderten die Koalitions-Fraktionen in einem Antrag, der bemerkenswerte Feststellungen enthält.

So heißt es in der Begründung der Initiative: „Die Kriterien zur Erlangung der Mittleren Reife und der Berufsreife bedürfen dringend der bundesweiten Angleichung. Bisher sind die Voraussetzungen zur Erlangung der Abschlüsse sehr unterschiedlich geregelt. (…) Die Jugendlichen zeichnen sich jedoch heute durch eine hohe Mobilität aus und nehmen Ausbildungsplätze in verschiedenen Bundesländern an. Daher sind einheitliche Standards nicht nur beim Abitur, sondern auch bei der Mittleren Reife und Berufsreife notwendig.“

„Aber Moment mal, da war doch mal was“, wird sich jetzt der eine oder andere Zeitgenosse entsinnen. Ganz genau! Im Dezember 2011 legte die NPD-Fraktion dem Landtag eine Initiative vor, mit der sie vom Kabinett den Einsatz für ein bundeseinheitlich gestaltetes Bildungssystem verlangte. Der bildungspolitische Sprecher der Nationalen, David Petereit, erinnerte in diesem Zusammenhang an die von den übrigen „Demokraten“ beklatschte Rede von Simone Oldenburg (Linke), in der sie der NPD vorwarf, zentralstaatliche Ambitionen zu verfolgen.

Dazu Petereit: „Weil man mündige, verantwortungsvolle, solidarische und weltoffene Demokratinnen und Demokraten wollte, wurde der Antrag abgelehnt. Nun ist es aber genau dieses föderale Prinzip, das dazu geführt hat, daß Länderinteressen dominieren und eine Vergleichbarkeit bei Lehrplänen und Abschlüssen fehlt.“ Auch habe die NPD schon „seinerzeit darauf hingewiesen, daß man gerade bei einem Wohnortwechsel auf ein völlig anderes Schul- und Bildungssystem trifft.“ Von der schöngefärbten Wahrnehmung und der Ausblendung der Ursachen für die Abwanderung junger Landsleute einmal abgesehen, „enthält Ihr Antrag nichts anderes als das, was wir hier bereits vortrugen.“

NPD-Fraktion mit Änderungsantrag

Im zweiten Teil des Antrages erteilten die Regierungs-Koalitionen dem Kabinett den Auftrag, zu prüfen, ob die Einführung von einheitlichen Bewertungskriterien beim Arbeits- und Sozialverhalten (Stichwort „Kopfnoten“) die Lehrkräfte entlastet und für Eltern und Ausbildungsbetriebe leichter verständlich wird. Des weiteren soll die Landesregierung untersuchen, ob „künftig verpflichtende Elterngespräche mit Protokoll zum Halbjahr die bisherigen schriftlichen Beurteilungen und Gutachten am Ende der Orientierungsstufe ersetzen können“ und ob in Zukunft neben den Abschlußfächern Deutsch, Mathe und Englisch auch in den Wahlfächern (Physik, Chemie, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geschichte, Geographie und Sozialkunde) die schriftlichen Prüfungen zentral erarbeitet werden oder diese ganz entfallen.

Doch was ist ein Prüfauftrag, der keinerlei zeitliche Vorgaben enthält? Nichts anderes als eine „Wischiwaschi“-Anweisung. Die NPD reichte deshalb einen Änderungsantrag ein, mit dem die Regierungsgewaltigen aufgefordert wurden, die Ergebnisse ihrer Arbeit bis zum 1. Oktober des kommenden Jahres vorzulegen, damit, wie es der Abgeordnete Petereit ausdrückte, „die Landesregierung nicht noch bis zu ihrem Abtreten prüft.“



Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Mittwoch, 26. September 2012