„Überfall“ auf Wahlkampfhelfer der Grünen: Udo Pastörs (NPD) erstattet Anzeige - Straftat vermutlich nur vorgetäuscht

In der ominösen Geschichte über den angeblich auf Rügen überfallenen Wahlkampfhelfer der Grünen mehren sich die Anzeichen für eine frei erfundene Geschichte.

Die Darstellungen des „Opfers“ halten einer näheren Überprüfung wohl kaum stand. Sowohl der geschilderte Tatablauf, als auch die Beschreibung der mutmaßlichen Täter lassen erhebliche Zweifel aufkommen.

Angeblich wurde der Wahlkampfhelfer erst von zwei, dann von vier Tätern belästigt und dann mehrfach geschlagen. Trotz dieser angeblichen Prügelattacke hat der Betroffene eine ärztliche Behandlung abgelehnt. Die Täter sollen T-Shirts mit der Aufschrift „Nationalsozialist – Deutschland“ getragen haben. Die Polizei konnte vor Ort keine Tatverdächtigen ermitteln.

Vor dem Hintergrund dieser mehr als zweifelhaften Tatdarstellung stellt der Fraktionsvorsitzende der NPD im Schweriner Landtag, Udo Pastörs, nunmehr Strafanzeige wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat.

Sollte sich der Vorfall womöglich als reine Erfindung herausstellen, wäre dies allerdings kein Einzelfall. Dutzende frei erfundene Geschichten über rechte Übergriffe sind dokumentiert. Dazu zählen neben zahlreichen angeblichen Überfällen auch die „Storys“ von eingeritzten Hakenkreuzen. Stets stellte sich in diesen Fällen heraus, die „Tatopfer“ hatten aus purer Selbstdarstellung oder aus politischer Motivation heraus die Unwahrheit verbreitet.

Erinnert sei nur an den Fall Alois Mannichl. Der damalige Passauer Polizeichef war angeblich im Dezember 2008 vor seiner eigenen Haustür von einem Rechtsextremisten niedergestochen worden. Bis heute konnte kein Täter ermittelt werden und für einen politischen Hintergrund gibt es ebenfalls keinerlei Beweis.
Quelle: www.npd-fraktion-mv.de Erstellt am Donnerstag, 15. September 2011