Für die NPD-Fraktion war der „Tag des offenen Schlosses“ ein voller Erfolg

Für viele Besucher des Schweriner Schlosses stand das Gebäude selbst im Mittelpunkt des Rundgangs, schließlich standen den Bürgern am vergangenen Sonntag viele, sonst verschlossene Räume, offen. So konnte beispielsweise der Plenarsaal besichtigt werden. Außerdem wurde auch die Arbeit verschiedener Ausschüssen vorgestellt.

Im Innenhof präsentierten sich die Fraktionen und luden interessierte Bürger zu Gesprächen ein. Der Stand der NPD-Fraktion war dabei von besonderem Interesse. Viele Bürger nutzten die Gelegenheit, um direkt mit den Abgeordneten und Mitarbeitern der NPD-Fraktion ins Gespräch zu kommen. Ein Foto mit dem Fraktionsvorsitzenden Udo Pastörs stand auch bei ausländischen Gästen ganz oben auf der Wunschliste.



Dieses rege Treiben am Stand der NPD-Fraktion zog natürlich auch neidische Blicke auf sich. Um einen Stehtisch versammelt, konnte man die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider gemeinsam mit dem Direktor des Landtages, Armin Tebben und anderen Mitarbeitern der Verwaltungsspitze mißgünstig herüberblicken sehen. Was lag also näher, als der Versuchung zu erliegen, der NPD-Fraktion mit den altbekannten Schikanen einen Strich durch die Rechnung zu machen.



Mangels anderer Ideen beschränkte man sich darauf, die Kleidung der Schloßbesucher einer strengen Kontrolle zu unterwerfen. Ein aufgedruckter Wikingerkopf als Brustbild auf einem Hemd zog die Aufforderung nach sich, die Jacke zu schließen, damit der abgebildete Nordmann nicht mehr zu sehen sei. Dieser Aufforderung kam der Gast, der eigentlich nur nach Schwerin gekommen war, um das Schloß zu besichtigen, selbstverständlich nach. Die Zensurmaßnahme für seine Kleidung war für den Mann mittleren Alters aber letztlich Anstoß genug, auch den NPD-Stand zu besuchen.



Im Laufe des Nachmittags zeigten sich die selbsternannten Demokraten zunehmend dünnhäutiger. Vom großen Zuspruch am NPD-Stand sichtlich genervt, pöbelte der Landtagsdirektor aus einigen Metern Entfernung gegen den NPD-Fraktionsvorsitzenden. Udo Pastörs verbat sich diesen flegelhaften Ton des Landtagsdirektors. „Wenn Sie etwas von mir wollen“ erwiderte Pastörs auf die primitiven Pöbeleien, „können Sie zu mir kommen und Ihr Anliegen mitteilen. Ich werde dann sehen, ob wir Ihrem Wunsch nachkommen können oder nicht.“ Der Landtagsdirektor Armin Tebben wurde bei dieser Gelegenheit vom NPD-Fraktionsgeschäftsführer Peter Marx darauf hingewiesen, daß Tebben mit diesem unangemessenen Verhalten in aller Öffentlichkeit dem Amt des Direktors des Landtages schweren Schaden zufüge. Marx forderte den Landtagsdirektor auf, sich der „Würde des Hauses“ entsprechend zu benehmen und mahnte zudem an, daß der Direktor des Landtages, als Leiter der Verwaltung, politische Neutralität zu wahren habe. Wörtlich sagte Peter Marx: „Beteiligen Sie sich doch nicht an den Kriegsspielen der anderen.“ Darauf entgegnete Tebben: „Im Krieg gibt es keine Neutralität!“

Mit dieser Äußerung zog sich der Landtagsdirektor selbst die Maske vom Gesicht. Nun lassen sich auch verschiedene Vorgänge in einem neuen Licht betrachten. Der Volksfeststimmung am Stand der NPD-Fraktion konnten die Pöbeleien allerdings keinen Abbruch tun. Bis zum Schluß war es ein geselliges und harmonisches Beisammensein mit vielen interessanten Gesprächen. Neben vielen Hundert Besuchern, die sich Informationsmaterial der Fraktion mit nach Hause nahmen, hinterließen auch 158 Gäste ihre Postanschrift, um über die Arbeit der NPD-Fraktion auch in Zukunft informiert zu werden und um die Fraktionszeitung „Der Ordnungsruf“ in Zukunft regelmäßig zu erhalten.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 13. September 2010