Gentechnik von den Blockparteien befürwortet

Wenn Politiker brisante Dinge vor der Öffentlichkeit verbergen wollen, dann verstecken sie ihre Anliegen oftmals hinter harmlos klingenden Formulierungen. Die Regierungsparteien CDU und SPD haben nun einen solchen unscheinbar klingenden Antrag in den Landtag eingebracht: „Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen im Bereich der Anwendung des Gentechnikrechts für die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sichern“.

Man kann zwar erahnen, was sich hinter diesem Antrag verbergen könnte, aber erst die Einbringungsrede offenbarte die Hintergründe. So stellen sich sowohl CDU und SPD, aber auch die FDP bedingungslos hinter die Anwendung der Gentechnik in allen Bereichen. DIE LINKE hatte zu einigen Punkten Bedenken und lehnte den Antrag gemeinsam mit den Abgeordneten der nationalen Opposition NPD ab.

Nachdem Matthias Lietz (CDU) in seinem Redebeitrag zu einen Rundumschlag gegen die Kritiker der Gentechnik ansetzte, verstieg er sich sogar dazu, die Gentechnik über den grünen Klee zu loben. Er versuchte den Eindruck zu erwecken, als sei die Gentechnik das Allheilmittel für alle Probleme dieser Erde.

Selbst der Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) beschwor die Abgeordneten in seiner Stellungnahme, für diesen Antrag zu stimmen, schließlich sei die Gentechnik eine Zukunftstechnologie. "Man darf die Augen nicht verschließen. Der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen ist Realität, er erfolgt weltweit in großem Umfang und die veränderten Pflanzen sind direkt oder indirekt Bestandteil vieler Produkte und Nahrungsmittel", so Till Backhaus (SPD). Diese Argumentation könnte direkt aus dem US-Konzern Monsanto kommen, ganz nach dem Motto: „Warum beschwert ihr euch, Gentechnik ist längst überall.“ Die Gründe, warum die Bundesministerin Ilse Aigner (CSU) den Anbau der genmanipulierten Maissorte des US-Konzerns Monsanto MON810 verbot, blendeten alle aus.

Der NPD-Abgeordnete Raimund Borrmann brandmarkte diese Politik als Verbrechen gegen Mensch und Natur. Er machte zum wiederholten Male deutlich, daß es zwischen der ökologischen, der konventionellen und der Landwirtschaft mit genmanipulierten Pflanzen keine Koexistenz, schon gar keine friedliche geben kann. Die Agro-Gentechnik ist äußerst aggressiv und führt die Landwirte in eine Abhängigkeit von internationalen Konzernen, die an die Zeit des Feudalismus erinnert. Der monokulturelle Anbau ist dabei auch nur eine der negativen Auswirkungen. Darum wird die NPD-Fraktion auch weiterhin die Anwendung der Gentechnik bekämpfen.
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 18. Juni 2009