Fragestunde: Nachwuchslehrer fliehen - alte Lehrer werden zurückgekauft.

In falschen Fahrwassern unterwegs. So könnte man die politischen Manöver des Bildungsministers Matthias Brodkorb (SPD) in diesen Tagen bezeichnen. Aktuell rühmt sich Brotkorb mit der Verbeamtung von Lehrkräften und dem 50-Millionen-Euro-Schulpaket.

Zu den vermeidlich guten Nachrichten steht zufälliger Weise pünktlich zur Landtagssitzung die nächste Meldung ins Haus. Medienberichten zufolge, sollen im künftigen Schuljahr 2014/15 ehemalige Lehrer aus Mecklenburg-Vorpommern wieder den Weg in ihre alte Heimat zurück gefunden haben. Insgesamt handelt es sich um 107 Lehrer, die um ihre Versetzung gebeten und im kommenden Schuljahr ihren Dienst an den Schulen unseres Landes antreten möchten. Dies seien so viele, wie seit 20 Jahren nicht mehr

Dabei könnte das Schweriner Bildungsministerium das Buhlen um verbeamtete Lehrer und extra Würstchen für heimkehrende Lehrkräfte womöglich bald auf die Füße fallen. Denn während man auf der einen Seite Millionen Steuergelder in Werbeaktion für Lehrer investiert und die Verbeamtung weiter auf dem Vormarsch bringt, laufen auf der anderen Seite dem Bildungsministerium die eigens ausgebildeten Lehrer von Morgen weg. Sie suchen ihre Arbeitsplätze außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern.

Grund: Bewerbungsfristen um Referendariatsplätze für angehende Lehrkräfte an Gymnasien enden nach der Prüfungszeit, gleichwohl eventuelle Nachreichungsfristen für die Zeugnisse vor Prüfungsbeginn ablaufen. Die Studenten in unserem Land hängen somit in der Luft, ehe sie sich erneut dem Prozedere unterwerfen müssen. In anderen Bundesländern ist dies klarer geregelt, was in Mecklenburg-Vorpommern zu Abwanderung junger Lehrkräfte führt.

Während der Fragestunde der 66. Landtagssitzung konfrontierte der bildungspolitische Sprecher der NPD-Fraktion, David Petereit, Bildungsminister Matthias Brotkorb genau mit diesem Manko. Die Antworten des Ministers sprechen Bände.

zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 10. April 2014