Tote nach Arzneimitteltestreihen in der ehemaligen DDR

Die Regierungskoalition von SPD und CDU brachte in der heutigen Plenarsitzung einen Antrag ein, der sich mit der aktuellen Diskussion über die Arzneimitteltests in der ehemaligen DDR beschäftigte. Wie das Nachrichtenmagazin der SPIEGEL berichtete, sollen über 600 Medikamentenstudien von westlichen Pharmakonzernen in mehr als 50 DDR-Kliniken in Auftrag gegeben worden sein. Dabei soll es Todesfälle in mehreren Testreihen gegeben haben, die daraufhin abgebrochen werden mussten.

Der Medizinhistoriker Rainer Erices von der Universität Erlangen informierte gegenüber dem MDR: „ ...in den 1980er-Jahren hätten Firmen aus der ganzen Welt ihre Medikamente gegen Devisen in der DDR testen lassen. Hochrechnungen ergäben, daß die DDR-Führung damit ungefähr zehn Millionen D-Mark eingenommen hat."

Nach weiteren Medienangaben informierte der Medizinhistoriker, daß es 1989/1990 vier Tote bei einer Medikamententest-Versuchsreihe in Mecklenburg-Vorpommern gegeben hat.

Zu diesen Arzneimittelskandal, laut Experten zum größten der Bundesrepublik werden könnte, äußerte sich im Rahmen der Aussprache der sozialpolitische Sprecher der NPD-Fraktion, Stefan Köster.

zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 30. Mai 2013