Schulsport: Kritik vom CDU-Bundestagsabgeordneten bekräftigt NPD-Initiative

Der Schweriner Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt (CDU) forderte bereits Ende September mehr Schulsport für Mecklenburg-Vorpommern. An den Präventions-Kampagnen der Landesregierung übte er im Gespräch mit der Schweriner Volkszeitung scharfe Kritik: Für derartige Aktionen würden „Unmengen von Geld“ ausgegeben, „ohne das klar ist, welchen Nutzen das bringt.“ Stattdessen sei mehr Sport notwendig. Insofern wäre es „die beste Prävention“, anstelle „einer Doppelstunde Schulsport pro Woche vier oder fünf anzubieten.“ Der Unterricht müsse intensiviert werden, damit die Kinder und Jugendlichen tatsächlich ins Schwitzen kämen. An fehlenden Lehrern dürfe dies nicht scheitern.

Monstadts Vorschlag: Übungsleiter aus Vereinen erteilen entsprechenden Unterricht. Bezahlt werden könnten sie von den Krankenkassen, die im Gegenzug andere Kampagnen einschränken sollten.

Die SVZ nahm Monstadts Vorschläge zum Anlaß, eine Leserumfrage durchzuführen. Ergebnis: Mehr als 96 Prozent unterstützten die Forderung nach mehr Schulsport und bewerteten den Vorschlag, Trainer von Vereinen einzusetzen, als positiven Ansatz. 

Erst im August hatte die NPD-Fraktion im Landtag gefordert, den Sportunterricht an wissenschaftlichen Erkenntnissen auszurichten und drei Stunden Schulsport pro Woche für alle Jahrgangsstufen durchzusetzen. Derzeit werden für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 sowie 7 bis 10 lediglich zwei Wochenstunden erteilt. Des weiteren verlangten die Nationalen von der Landesregierung, angesichts der starken Überalterung auch des Sportlehrer-Kollegiums bis zum Dezember dieses Jahres ein Personalkonzept zu erarbeiten. Zur Überbrückung personeller Engpässe, so der NPD-Ansatz, könnte auf Vereinstrainer zurückgegriffen werden. Deren Honorierung soll aus Lottomitteln bzw. Zuwendungen der öffentlich-rechtlichen Sparkassen sichergestellt werden. Soweit die NPD-Initiative.

Der bildungspolitische Sprecher der NPD-Landtagsfraktion, David Petereit, erklärte zu Monstadts Äußerungen:

„Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn die Regierungskoalitionen im Schweriner Landtag für eine der nächsten Sitzungen einen Antrag einbringen, mit dem die Landesregierung aufgefordert wird, drei oder vier Stunden Sport für alle Jahrgangsstufen durchzusetzen. Unsere Fraktion würde einem solchen Vorstoß zustimmen, da uns an der Lösung von Sachfragen gelegen ist und Parteien-Geklüngel hintenan zu stehen hat.“

Weiter sagte Petereit:

„Im Großen und Ganzen ist es amüsant, mit anzusehen, wie wir die Koalitionäre vor uns hertreiben. Erst im September ließen CDU und SPD einen Antrag auf die Tagesordnung setzen, mit dem die bundesweit bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse von Berufsreife und Mittlerer Reife gefordert wurde. Zur Erinnerung: Die NPD hatte gleich zu Beginn dieser Wahlperiode von der Landesregierung verlangt, sich für ein bundeseinheitliches Bildungssystem starkzumachen. Jetzt bleibt abzuwarten, wann das Thema Schulsport wieder auf der Tagesordnung steht.“ 
zurück | drucken Erstellt am Montag, 05. November 2012