„Landesnahverkehrskonzept" der Grünen geht an der Realität vorbei

Mecklenburg und Vorpommern haben sich vom Jungbrunnen zum Altenheim der Republik entwickelt. Anfang der neunziger Jahre lebten noch doppelt so viele Jugendliche im nordöstlichsten Bundesland als 20 Jahre später. Heute sind bereits über 12 Prozent der Bürger zwischen 65 und 75 Jahre alt.

Angesichts dieser Bevölkerungsentwicklung, die von den „demokratischen" Fraktionen verharmlosend als „demografischer Wandel" bezeichnet wird, die aber nichts anderes ist als eine Entvölkerungspolitik, sahen sich nun die Grünen zum Handeln gezwungen. Aber nicht, um diese Entwicklung aufzuhalten und endlich Maßnahmen zu ergreifen, die eine echte Umkehr bedeuten würden. Eine echte Familienpolitik beispielsweise.

Wie allen anderen Blockparteien im Schweriner Landtag geht es aber auch den Grünen nur um das Verwalten des „Älterwerdens". So unternahmen die Grünen den Vorstoß, die Landesregierung aufzufordern, einen Landesnahverkehrsplan zu erarbeiten, um zu erreichen, daß die Anbindung der ländlichen Regionen durch den ÖPNV attraktiver gestalten werden kann.

„Die Landflucht der Menschen ist nicht in der Verkehrsanbindung zu suchen, sondern vielmehr in der Arbeitsmarktsituation", widersprach der NPD-Abgeordnete David Petereit den Ausführungen des Antragsstellers der Grünen, Johann-Georg Jaeger.

Weiter sagte Petereit: „Daseinsfürsorge im ländlichen Raum bedeutet mehr als eine quantitative Steigerung des ÖPNV um jeden Preis."

Der NPD-Abgeordnete verdeutlichte, daß Förderprogramme ohne weitere Maßnahmen nur von kurzer Dauer sind. Er forderte die Grünen auf, nach politisch ganzheitlichen Lösungen zu suchen, um die Lebensbedingungen der Bürger zu verbessern. Ein staatliches Wiederaufbauprogramm für den ländlichen Raum (natürlich in der Größenordnung von Bankenrettungs- und Griechenland-Hilfen) gehört ohne Wenn und Aber dazu.

zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 24. Mai 2012