Schaufenster-Antrag statt Bewahrung deutschen Kulturguts

Der Landtag möge eine Bewerbung für die Aufnahme des Bad Doberaner Münsters in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO begrüßen und unterstützen. Das war das Anliegen eines Antrages der Koalitions-Fraktionen CDU und SPD.

Der kulturpolitische Sprecher der NPD-Fraktion hielt den Antragstellern mit scharfen Worten den Spiegel vor: Den Menschen im Land werde vorgegaukelt, „daß hier im Landtag dermaßen wichtige Dinge beraten und beschlossen werden, die Weltrang besitzen." Gleichzeitig erweckte die Initiative den Anschein, „Kulturschätze deutscher Geschichte würden Ihnen am Herzen liegen."

Die Praxis der vergangenen Jahre vermittle in dieser Hinsicht ein völlig anderes Bild. Petereit erinnerte in dem Zusammenhang an den Skandal des Jahres 2009 um die verrotteten, mehr als 7000 Jahre alten Einbäume, mithin die ältesten Wasserfahrzeuge des Ostseeraumes, weil die politisch Verantwortlichen sich unfähig zeigten, „die Kulturpflege personell und finanziell ausreichend auszustatten."

Auch gebe es „noch weitere anschauliche Episoden, die Ihr Verantwortungsbewußtsein in Sachen Kultur unter Beweis stellen", so Petereit weiter. „Erinnert sei hier an eine Nacht- und Nebelaktion in Stralsund, in der über 4.000 Exponate aus dem Kunsthistorischen Museum nach Stettin verbracht wurden."

Im Vorjahr schließlich meldeten regionale Medien, daß auf Rügen neben einem Dixi-Klo und einem Döner-Imbiß die sogenannten Preußensäulen vor sich hingammelten. Dabei handelt es sich um zwei über 15 Meter hohe Denkmäler, die in den Jahren 1854/55 im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. an der Südostküste der Insel errichtet worden waren.

Auch sei das BRD-System zu kulturellen Hochleistungen wie dem Doberaner Münster gar nicht mehr fähig. „Sie schaffen es allenfalls, ein paar übergroße Bausteine in die Landschaft zu stellen."

Den Antrag der Koalitionäre werde die NPD ablehnen, „allerdings nicht, weil wir der Ansicht sind, das Doberaner Münster sei nicht würdig, weltweit kulturgeschichtliche Anerkennung zu erfahren." Vielmehr gehe es um die UNO und ihre Unter-Organisation UNESCO.

Die UNO sei, wie es Fraktionskollege Rechtsanwalt Michael Andrejewski in einer früheren Sitzung treffend formuliert habe, „über allem stehend, ein klammheimlich installiertes Willkürregime einer Bande von Putschisten, die in ihrem Boykott-Ausschuß beim UN-Sicherheitsrat Weltregierung und Weltgericht spielen und mit einer Macht für jenseits von allem, was man noch Recht und Gesetz nennen könnte, umgehen."

zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 23. Mai 2012